Deutscher Schwimm-Verband drängt auf zügige Olympia-Entscheidung 

Kassel (dpa) - Der Deutsche Schwimm-Verband fordert eine zeitnahe
Entscheidung in der Olympia-Frage. «Wir drängen auf eine schnelle und
zügige Entscheidung in der Beantwortung der Frage, ob die Olympischen
Spiele 2020 zum bestehenden Termin oder zu einem späteren Zeitpunkt
stattfinden sollten. Überlegungen zu Alternativszenarien dürfen nicht
unterbunden, sondern müssen ab sofort geführt werden», sagte
Leistungssportdirektor Thomas Kurschilgen.

«Aktuell gestalten sich die Trainingsmöglichkeiten für viele
Athleten*innen in Deutschland und auf der gesamten Welt sehr
unterschiedlich. Das Wettkampfsystem ist in vielen Ländern
ausgesetzt, die ausstehenden Qualifikationswettkämpfe können kaum
oder gar nicht mehr umgesetzt werden, und das internationale
Dopingkontrollsystem ist nicht mehr funktionsfähig», sagte
Kurschilgen. «Eine Leistungs- und Chancengleichheit ist dadurch im
Spitzensport nur noch bedingt gegeben. All das führt zu einer
steigenden Wettbewerbsverzerrung.»

Einen Ausfall der Spiele in Tokio schließt IOC-Präsident Thomas Bach
weiter aus. Sie sind vom 24. Juli bis 9. August 2020 terminiert. «Es
gibt neben relevanten sportlichen Argumenten weitere triftige Gründe
dafür, sich für eine Verschiebung auszusprechen, wenn wir uns
glaubwürdig in einer solidarischen Verantwortung zu den dramatischen
Einschnitten in der Gesellschaft und in der Wirtschaft sehen»,
erklärte Kurschilgen. «Wir müssen im Sinne der Klarheit und einer
konkreten Perspektive für unsere Athleten*innen dann über einen
längeren Zeitraum für die Verschiebung sprechen.»

In den zurückliegenden Tagen führte der DSV Gespräche mit den
Athletenvertretungen. Dazu will sich der Verband ein umfassendes
Meinungsbild verschaffen, wie die Athleten die derzeitige Situation
und eine Verschiebung der Olympischen Spiele bewerten.