Real trauert um Ex-Präsidenten - Sanz an Folgen von Corona gestorben

Mit ihm als Präsident gewann Real Madrid 1998 mit Trainer Jupp
Heynckes und Torhüter Bodo Illgner die Champions League und damit
erstmals seit 32 Jahren den wichtigsten Europacup. Nun ist
Lorenzo Sanz an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben.

Madrid (dpa) - Real Madrid trauert um Lorenzo Sanz. Der frühere
Präsident des spanischen Fußball-Rekordmeisters ist im Alter von 76
Jahren an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Das teilte
sein Sohn Lorenzo Sanz Jr. am Samstagabend mit. Sanz, der Real von
1995 bis 2000 vorstand, habe neben der Infektion mit dem neuen Virus
auch eine Nierenerkrankung gehabt, gaben die behandelnden Ärzte auf
Anfrage bekannt. Zur Todesursache wurde zunächst aber nichts
mitgeteilt.

Sanz war vor einigen Tagen positiv auf das neue Virus Sars-CoV-2
getestet worden und lag seit Dienstag auf der Intensivstation des
Madrider Krankenhauses Hospital Jiménez Díaz. Die spanische Profiliga
sprach den Hinterbliebenen ihr Beileid aus. «Mein Vater ist jetzt vor
Kurzem gestorben. Er hat ein solches Ende nicht verdient», hatte der
älteste Sohn von Sanz in seiner Mitteilung an die Medien geschrieben.

Sanz-Nachfolger Florentino Pérez, der mit einer dreijährigen Auszeit
bis heute im Amt ist, versprach, den Verstorbenen würdig im Stadion
zu verabschieden. «Er verdient die höchste Anerkennung, und wir
werden ihm diese mit allen Madridern zuteil werden lassen», teilte
Pérez mit. Da die Saison wegen des Coronavirus ausgesetzt ist, sei im
Moment kein Gedenken im Rahmen eines Spiels möglich, «aber wir werden
selbstverständlich dafür sorgen, dass es stattfindet. Damit das
Gedenken an ihn in den Köpfen der neuen Generation verankert bleibt»,
erklärte der Präsident.

In Sanz' Amtszeit Zeit beendete Real 1998 eine 32 Jahre
dauernde Wartezeit und gewann mit dem deutschen 1990er-Weltmeister
Bodo Illgner im Tor und Trainer Jupp Heynckes die Champions League.
Zwei Jahre später wurde der Erfolg in der Königsklasse wiederholt.

«Ruhe in Frieden, Presi», schrieb der frühere niederländische
Nationalspieler Clarence Seedorf, der viele Jahre für Real spielte,
auf Instagram: «Danke für alles, was sie Real und meiner Familie
gegeben haben.»

Bewegende Worte fand Fernando Morientes, der im Endspiel 2000
gegen Valencia (3:0) das Führungs-Tor geschossen hatte. «Es wird
keinen Abschied zwischen uns geben. Wo immer du bist, werde ich dich
in meinem Herzen tragen», schrieb der 43-Jährige: «Du hast mir das

Gefühl gegeben, geliebt zu werden. Du hast mir das Gefühl gegeben,
wichtig zu sein. Du hast mir die Gelegenheit gegeben, meinen Traum zu
erfüllen. Du hattest den Mut, mich mit nur 21 Jahren zu Real Madrid
zu bringen. Und ich werde dir mein ganzes Leben lang danken.»