Sánchez: Ausgangssperre in Spanien wird um zwei Wochen verlängert

Madrid (dpa) - Zur Eindämmung der Corona-Krise will die spanische
Regierung den Notstand und die Ausgangssperre im ganzen Land um zwei
Wochen bis zum 11. April verlängern. Das sagte Ministerpräsident
Pedro Sánchez am Sonntag nach einer Videokonferenz mit den
Regionalpräsidenten bei einer Pressekonferenz. Die Verlängerung des
sogenannten Alarmzustandes, der dritthöchsten Notstandsstufe, muss
aber noch vom Parlament gebilligt werden - jedoch wird eine breite
Unterstützung auch der Oppositionsparteien erwartet.

Der derzeit geltende landesweite Notstand mit einer 15-tägigen
Ausgangssperre war in Spanien am vergangenen Sonntag in Kraft
getreten. Bei Zuwiderhandeln drohen Geldbußen oder sogar Haftstrafen.
«Spanien steht an vorderster Front, Spanien ergreift äußerst strenge

Maßnahmen», sagte Sánchez und forderte eine gemeinsame europäische

Antwort auf die Krise: «Dieses Virus hält sich weder innerhalb noch
außerhalb Spaniens an Grenzen. Wir alle werden unter den Folgen
leiden, also muss auch Europa all seine Ressourcen mobilisieren.»

Gleichzeitig kündigte Sánchez einen noch weitergehenden Einsatz des
Militärs an, als bisher bereits geschehen. So sollen die Streitkräfte
unter anderem bei Krankentransporten helfen sowie logistische
Unterstützung bei der Verteilung von Hilfsgütern leisten.

Nach Italien ist Spanien das von der Krise am schwersten betroffene
Land Europas. Bis Sonntag meldete das Gesundheitsministerium
landesweit mehr als 28 500 Infizierte. Die Zahl der Toten kletterte
auf mehr als 1720. Am Samstag waren es in ganz Spanien noch 1326
gewesen. Das ist ein Anstieg der Todesopfer um fast 30 Prozent
innerhalb von 24 Stunden.