Aue-Boss Leonhardt: Wegen Coronakrise droht Vereinen Insolvenz

Aue (dpa) - Präsident Helge Leonhardt von Fußball-Zweitligist FC
Erzgebirge Aue befürchtet schwere Konsequenzen der Coronakrise für
den deutschen Fußball. «Wenn die Pandemie der Wirtschaft länger
anhält, kann es und wird es in der Bundesliga zu Planinsolvenzen
kommen», sagte Leonhardt dem «Handelsblatt» (Sonntag). «Ich schlie
ße
nicht aus, dass einzelne Vereine, vielleicht sogar die meisten,
kollabieren.» Dabei könne es große genauso wie kleine Vereine
treffen. Als mögliche Gegenmaßnahmen nannte er Kurzarbeitergeld und
Gehaltsverzicht der Profis: «Man überlebt als Spieler oder
Gutverdiener auch mit erheblichen Reduzierungen sehr gut.» Der Verein
aus dem Erzgebirge hat seine Angestellten bereits in Kurzarbeit
geschickt.

Die Idee, die Saison mit Geisterspielen zu Ende zu bringen, sieht
Leonhardt skeptisch. «Solange die Zahl der Verwundeten und Toten
steigt, hat keiner Lust und die Nerven, an Geisterspiele zu denken»,
sagte er. Er brachte das Szenario ins Spiel, die aktuelle und die
kommende Saison zusammenzurechnen: «Dann ist 2021 Schluss nach 68
Spielen.» Vielleicht könne man Partien im August oder im September
nachholen. «Wenn unsere Zukunft wirklich am Geld von Sky hängt, muss
man mit den Verantwortlichen dort reden, was machbar wäre», erklärte

Leonhardt.

Die 1. und 2. Fußball-Bundesliga haben ihren Spielbetrieb bis
mindestens bis zum 2. April ausgesetzt. Noch ist unklar, ob und wann
die laufende Saison zu Ende gespielt werden kann.