Gesundheitsminister bei Finanzierungsstreit hinter Kliniken

Schwerin (dpa/mv) - Im Streit um die Finanzierung der Krankenhäuser
in der Corona-Krise hat sich Mecklenburg-Vorpommerns
Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) hinter die Kliniken gestellt.
Vom Bund sei die bestmögliche Unterstützung nötig, mahnte Glawe am
Sonntag. «Das war bislang so besprochen und das soll auch so bleiben!
Die Hilfe vom Bund darf kein Sparprogramm sein.»

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte Milliardenhilfen für
Krankenhäuser angekündigt, weil sie Intensivbetten für
Coronavirus-Patienten frei machen und planbare Operationen
verschieben, die aber Umsätze bringen. Den Kliniken ist das zu wenig,
sie fühlen sich hintergangen. Nach ihrer Ansicht werden nach den
bisher veröffentlichten Plänen Defizite bei ihnen bleiben.

Am Samstagabend kündigte Spahn Nachbesserungen an, nannte aber keine
Details. Glawe stellte am Sonntag klar: «Defizite aufgrund von
Covid-19 darf es nicht geben.» Es müsse beispielsweise zusätzlich
einen Bonus für jedes Intensivbett geben, das zusätzlich provisorisch
geschaffen werde. In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der
Intensivbetten in den vergangenen Tagen von 215 auf 512 mehr als
verdoppelt worden.