Rund 10 000 Puten wegen Geflügelpest getötet

Das Vogelgrippe-Virus wird von Wildvögeln eingeschleppt. Im Landkreis
Aurich mussten in einem Betrieb etwa 10 000 Puten gekeult werden.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner rief dazu auf,
Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken.

Aurich (dpa/lni) - In einem Geflügelbetrieb im Landkreis Aurich sind
infolge eines Geflügelpest-Ausbruchs rund 10 000 Puten gekeult
worden. Das Influenzavirus wurde zunächst vom betroffenen Betrieb bei
Eigenkontrollen festgestellt und später vom Landesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit bestätigt, wie der
Landkreis Aurich mitteilte. Es handele sich um die hochansteckende
Form H5N8. Sie wird auch als Vogelgrippe bezeichnet. Für Menschen
geht vom Virustyp H5N8 keine Gefahr aus, sagte eine Sprecherin des
niedersächsischen Agrarministeriums in Hannover am Sonntag.

«Wir hoffen, dass der Fall durch die Eigenkontrolle in einem frühen
Stadium erkannt wurde», sagte die Sprecherin. Die betroffenen
Elterntiere wurden noch am Samstag getötet. Das Veterinäramt des
Landkreises hat den Angaben zufolge einen Sperrbezirk im Radius von
drei Kilometern und ein Beobachtungsgebiet im Radius von zehn
Kilometern um den Betrieb eingerichtet. In zwei weiteren
Putenbetrieben in dem Bezirk wurden die Geflügelbestände dagegen
negativ getestet.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) rief am Sonntag
Geflügelbetriebe und Privathalter dazu auf, die Maßnahmen zur
Biosicherheit in ihren Beständen zu verstärken. Es solle verhindert
werden, dass die Geflügelpest in ihre Betriebe eingeschleppt werde.
Dazu gehöre vor allem, «einen möglichen Eintrag des Virus durch
Kontakt zu Wildvögeln, aber auch über Fremdpersonen, zu vermeiden»,
hieß es in einer Mitteilung.

Nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft
wurde die Geflügelpest am Freitag auch in Brandenburg bei zwei
Mäusebussarden nachgewiesen. In Brandenburg war schon im Januar
Vogelgrippe bei einer Blessgans nahe der polnischen Grenze
nachgewiesen worden. Daraufhin mahnte die Geflügelwirtschaft Halter
zur Vorsicht.

Eine letzte Geflügelpest-Epidemie hatte im November 2016 begonnen und
war im Frühjahr 2017 abgeklungen. Sie war die schlimmste
Tierseuchenwelle dieser Art in Deutschland seit Jahrzehnten. Über 900
000 Tiere mussten bundesweit gekeult werden, davon 800 000 in
Niedersachsen.