Krankenhäuser fühlen sich in Corona-Krise im Stich gelassen

Hannover (dpa/lni) - Die Krankenhäuser in Niedersachsen fühlen sich
in der Corona-Krise im Stich gelassen und werfen der Bundesregierung
Wortbruch vor. «Wir sind fassungslos und empört», sagte der
Vorsitzende der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG),
Hans-Heinrich Aldag, am Sonntag. Der am Samstag vorgelegte
Gesetzentwurf breche das gegebene Versprechen, die Krankenhäuser
nicht auf den Kosten sitzen zu lassen. Es werde zudem kein einziger
Euro für die hohen Mehrkosten für die persönliche Schutzausrüstung

der Mitarbeiter als Finanzierungspauschale bereitgestellt. Gegen den
Entwurf protestieren Kliniken bundesweit. Bundesgesundheitsminister
Jens Spahn (CDU) kündigte daraufhin am Samstagabend Nachbesserungen
an.

Auch der Verband der Privatkliniken Niedersachsen und Bremen nennt
den Gesetzentwurf «ein Desaster». Derzeit setzten
Rehabilitationskliniken nicht dringend notwendige Behandlungen aus
oder brechen sie sogar ab, um Kapazitäten für Covid-19-Patienten zu
schaffen. «Viele Kliniken werden aufgrund dieser Rahmenbedingungen
zumindest Kurzarbeit beantragen müssen, betriebsbedingte Kündigungen
und schließlich Insolvenzen sind zu erwarten», kritisierte
Verbandsgeschäftsführer Detlef Bätz.