Kuba schickt Ärzteteam zu Corona-Hilfe nach Italien

Havanna (dpa) - Kuba hat am Sonntag ein Ärzteteam nach Italien
geschickt, das die italienischen Kollegen bei ihrem Kampf gegen das
Coronavirus unterstützen soll. Die 52 Ärzte und Krankenpfleger
sollten in der Lombardei, dem aktuellen Brennpunkt der Corona-Krise,
eingesetzt werden, teilte das Gesundheitsministerium in Havanna mit.
«Wir haben Nachrichten von Freiwillen erhalten, die bereit sind,
überall hinzugehen, um in dieser globalen Gesundheitssituation zu
helfen», sagte Jorge Delgado, der die Medizinische Zusammenarbeit des
Ministeriums leitet, im kubanischen Staatsfernsehen.

Den kubanischen Behörden zufolge werden die Mediziner in der
Lombardei auf Anfrage Italiens zunächst für bis zu drei Monate
arbeiten. Sie haben bereits mit Krisen wie der Ebola-Epidemie zu tun
gehabt und werden sich einer Gruppe chinesischer Ärzte anschließen,
die bereits in einem Krankenhaus in Bergamo im Einsatz sind. In
Italien sind schon mehr als 4000 Menschen an dem Coronavirus
gestorben. In Kuba selbst sind nach offiziellen Angaben aktuell 20
Menschen mit dem Virus infiziert, eine Person starb daran.

Das medizinische Personal aus Kuba ist Teil des Internationalen Henry
Reeve Kontingents, das der inzwischen verstorbene damalige Staats-
und Regierungschef Fidel Castro 2005 gründete, um in
Krisensituationen zu helfen. 2017 wurde es von der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgezeichnet. Die kubanische
Regierung hat schon Mediziner-Brigaden unter anderem nach Surinam,
Nicaragua, Jamaika und Venezuela geschickt. Seit 1963 sind über die
internationale medizinische Zusammenarbeit mehr als 400 000 Kubaner
in 164 Länder entsandt worden. 2019 waren 28 000 kubanische
Gesundheitshelfer in 61 Ländern im Einsatz.