Sportökonom zum Transfermarkt: «Superstars haben weiter großen Wert »

München (dpa) - Die Corona-Pandemie wird auch noch nicht absehbare
Auswirkungen auf den Transfermarkt im Profi-Fußball in diesem Sommer
haben. «Sicherlich wird es vorübergehend eine Delle geben», sagt der

Sportökonom Christoph Breuer von der Deutschen Sporthochschule Köln
der Deutschen Presse-Agentur. «Gerade für Spieler der zweiten Reihe
werden wohl erstmal nicht mehr die Preise gezahlt werden wie
zuletzt.»

Im Wirtschaftsreport der Deutschen Fußball Liga (DFL) wurde für die
vergangene Saison in der Bundesliga ein Rekordwert von 675,1
Millionen Euro bei den Transfererträgen ausgewiesen. Bei der 2. Liga
mit ebenfalls 18 Vereinen waren es 96,3 Millionen Euro.

Der Sportökonom Breuer glaubt, dass die Preise für die Topspieler
vermutlich nicht so stark einbrechen werden: «Die wenigen Superstars
haben weiter einen so großen Wert für die Topclubs, dass die
Nachfrage bei den finanzkräftigen Clubs hoch bleiben wird.» Für die
Topstars der Szene gibt es schließlich einen internationalen Markt.
«Das sind ja auch häufig Clubs mit Investoren, die womöglich die
finanzielle Krise auch ganz gut ausgleichen können», sagt Breuer.

Angesichts der sicheren Einnahmeverluste der Vereine selbst im Falle
der von der DFL erhofften Geisterspiele in der aktuell unterbrochenen
Saison werden die deutschen Proficlubs auch nach Möglichkeiten zur
Kostensenkung suchen müssen. Die Kader könnten auch kleiner werden.
Die Vereine werden sich genau überlegen, mit wie vielen Spielern man
einen Kader bestücken kann», prophezeit Breuer.