Kampf gegen Corona-Verbreitung geht in Hessen weiter

Die Menschen in Hessen müssen seit Samstag vorerst auf Essen im Lokal
verzichten und dürfen sich nur noch in Kleinstgruppen draußen
versammeln. Es gibt aber auch zusätzliche Öffnungszeiten.

Wiesbaden (dpa/lhe) - Nach dem unwirtlichen Samstag steht den Hessen
an diesem Sonntag ein weiterer Tag mit starken Einschränkungen zur
Abwehr des neuartigen Coronavirus bevor. Allerdings hat das Land mit
seiner jüngsten Verordnung für einen Teil der Geschäfte das strikte
Sonntags-Öffnungsverbot aufgehoben. So dürften theoretisch
Lebensmittelläden, Banken, Apotheken, Blumenläden oder auch Baumärkte

von 8 bis 18 Uhr öffnen. Das Sonntagsmahl im Restaurant muss hingegen
sicher ausfallen, denn dort darf nur noch außer Haus verkauft werden.


Am Samstag hatte die Polizei berichtet, dass die Menschen die neuen
Regeln größtenteils befolgten. Auch das kalte und ungemütliche Wetter

trug seinen Teil zur Prävention bei. Mehrere Polizeipräsidien
meldeten keine oder zumindest keine gröberen Verstöße. «Bislang
halten sich die Leute dran», teilte etwa ein Sprecher in Darmstadt
mit. Die Beamten fuhren bei ihren Streifen teils gezielt Parks oder
Sportanlagen ab, wo sich in den vergangenen Tagen noch zahlreiche
Menschen aufgehalten hatten.

Die schärferen Maßnahmen sollen dafür sorgen, die weitere Ausbreitung

des Coronavirus zu bremsen. So dürfen sich nur noch maximal fünf
Personen, die nicht in einem gemeinsamen Haushalt leben, an einem
öffentlichen Platz versammeln. Gastronomen mussten ihre Lokale am
Samstag um 12.00 Uhr bis auf Weiteres schließen - und taten das nach
den ersten Beobachtungen der Polizei auch. Weiterhin erlaubt ist,
sich Essen zu bestellen und liefern zu lassen.

Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 ist
in Hessen weiter stark gestiegen - von 962 auf 1166. Nach zwei
Todesfällen in Wiesbaden und Mainhausen meldete der Main-Taunus-Kreis
den Tod eines 72-Jährigen in Flörsheim. Die Umstände deuteten auf die

Infektion als Todesursache hin, teilte der Kreis mit. Das werde aber
noch geprüft.

Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) appellierte auf Twitter an die
Hessen, sich an die Maßnahmen und Abstandsregeln zu halten. Das sei
nötig, um die Risikogruppen wie etwa alte oder geschwächte Menschen
zu schützen. «Treffen Sie so wenig Menschen wie möglich», erklärt
e
Klose eine wichtige Grundregel. «Und wenn Sie sich dort dann
begegnen, halten Sie einen Abstand von mindestens 1,5 Metern
zueinander.»