Initiativen befürchten Anstieg von häuslicher Gewalt wegen Corona

Düsseldorf (dpa/lnw) - Als Folge der Corona-Krise befürchten
Opferverbände einen Anstieg der häuslichen Gewalt vor allem gegen
Kinder und Frauen. «Wir müssen damit rechnen, dass die Zahlen der
Fälle von Gewalt gegen Frauen steigen werden», sagt Claudia Fritsche
von der Landesarbeitsgemeinschaft Autonomer Frauenhäuser NRW. Die
Landesregierung hatte massiv dazu aufgerufen, Zuhause zu bleiben.
Schulen, Kindergärten und viele öffentliche Einrichtungen sind
geschlossen.

Sie berate täglich mit den Kolleginnen, wie damit umzugehen sei,
sagte Fritsche. Besondere Sorge habe sie vor dem Moment, an dem
Frauenhäuser unter Quarantäne gestellt würden und keine neuen Frauen

aufnehmen könnten. «Das würde weniger Plätze für schutzsuchende
Frauen und gleichzeitig mehr Bedarf bedeuten», so Fritsche.

Auch Kinder können durch die aktuellen Entwicklungen häufiger
häuslicher Gewalt ausgesetzt sein. Der Deutsche Kinderverein in Essen
appelliert daher an die Bevölkerung: «Wenn Sie Zweifel am Wohl eines
Kindes in Ihrer Umgebung haben, teilen Sie Ihre Sorgen dem Jugendamt
mit. Das geht auch anonym», so Rainer Rettinger, Geschäftsführer des

Vereins.