Top-Fechter Hartung schließt Olympia-Start aus: «Hängepartie beenden »

Mainz (dpa) - Säbelfechter und Athleten-Aktivist Max Hartung hat für
sich einen Start bei den Olympischen Spielen in Tokio in diesem
Sommer ausgeschlossen. Mit diesem Schritt wolle er in der Diskussion
um eine Verlegung der Sommerspiele angesichts der
Coronavirus-Pandemie ein Zeichen setzen, betonte der 30-Jährige im
ZDF-«Sportstudio». Von einer Konsultation mit 200 Athleten durch den
Deutschen Olympischen Sportbund berichtete Hartung am Samstag, dass
die Athleten nun abstimmen könnten, ob sie für eine Verschiebung oder
Beibehaltung des Olympia-Termins vom 24. Juli bis 9. August seien.

Ihm «breche es das Herz», sagte der Vorsitzende des Vereins Athleten
Deutschland über die Tragweite seiner Entscheidung. «Ich hätte heulen

können.» Das Internationale Olympischen Komitee forderte er auf, die
«Hängepartie zu beenden» und die Spiele zu verschieben. Hartung
befindet sich derzeit in freiwilliger Quarantäne. «Was ich mir
wünschen würde, dass das IOC mit offenen Karten spielt und uns
Athleten mit einbezieht», sagte Hartung.

Wie Hartung sprachen sich in der Sendung auch Spitzenradfahrer
Maximilian Schachmann, Boxerin Nadine Apetz und der Präsident des
Deutschen Leichtathletik-Verbandes, Jürgen Kessing, für eine
Olympia-Verlegung aus. IOC-Präsident Thomas Bach lehnt eine Absage
der Sommerspiele derzeit noch ab. Allerdings wächst der
internationale Druck, die Sommerspiele nicht wie geplant in diesem
Sommer auszurichten.