Italien schließt gesamte nicht lebensnotwendige Produktion

Rom (dpa) - Die italienische Regierung lässt im Zuge der Coronavirus-
Pandemie alle nicht lebensnotwendigen Produktionsaktivitäten
schließen. Davon seien unter anderem Supermärkte, Banken, Post und
Apotheken ausgeschlossen, sagte Ministerpräsident Giuseppe Conte am
Samstagabend. Er sprach von der «größten Herausforderung nach dem
Zweiten Weltkrieg». «Wir haben beschlossen, jede produktive Tätigkeit

zu schließen, die nicht entscheidend und unerlässlich dafür ist, uns

essenzielle Güter und Dienstleistungen zu garantieren.»

Das Land hatte am Samstag an nur einem Tag fast 800 Tote vermeldet
und damit so viele wie nie seit dem Ausbruch des Virus im Land.
Bisher starben 4825 Menschen, teilte der Zivilschutz in Rom mit. Das
sind 793 mehr als am Vortag. Besonders stark betroffen ist die
nördliche Region Lombardei, wo das Virus Ende Februar ausgebrochen
war und die Krankenhäuser mittlerweile vor dem Kollaps stehen.

Italien ist das Land mit den meisten offiziell gemeldeten Toten wegen
des Coronavirus auf der Welt. Die Regierung hatte daher erst am
Freitag die Ausgangssperren verschärft, die seit dem 10. März
landesweit gelten. Allerdings forderten Regionalpolitiker im Norden
weitere Maßnahmen, auch weil sich einige Menschen immer noch nicht an
die Auflagen halten. In der Lombardei war der Ausbruch vor einem
Monat bemerkt worden. Bisher waren zum Beispiel viele Fabriken und
Büros noch geöffnet, in die die Menschen zur Arbeit gingen.