Sánchez ruft Spanier zum Durchhalten auf

Madrid (dpa) - Eine Woche nach Inkrafttreten eines Notstandes und
einer 15-tägigen Ausgangssperre in Spanien hat Ministerpräsident
Pedro Sánchez das Verhalten der Bürger in der Corona-Krise gelobt -
und die Menschen zum Durchhalten aufgerufen. «Diese Krise bringt das
Beste in uns zum Vorschein», sagte der sozialistische Politiker am
späten Samstagabend in einer Rede an die Nation. Er rief die Spanier
zur Einheit auf und sagte: «Die Einheit ist unsere beste Waffe. Nur
vereint werden wir das Virus besiegen.»

Sánchez betonte, die Befolgung der Anordnungen durch die Spanier und
auch die Solidarität der Bürger seien bisher «vorbildlich» und
«ergreifend» gewesen. Er warnte aber auch, dass die Zahl der
Infektionen und der Todesfälle zunächst weiter ansteigen würden. Das

Schlimmste werde noch kommen. «Wir befinden uns in einem sehr
schwierigen Moment und haben sehr schwere Tage vor uns.» Der
Regierungschef sagte aber auch: «Es ist nicht die Angst, die uns in
unseren Häusern und Wohnungen hält. Es ist der Mut.»

Nach Italien ist Spanien das von der Krise am schwersten betroffene
Land Europas. Bis Samstag meldete das Gesundheitsministerium fast 25
000 Infizierte - 5000 mehr als am Vortag. Die Zahl der Toten
kletterte auf mehr als 1300 nach etwa 1000 am Freitag. Besonders
heftig betroffen ist weiter die Region Madrid, wo fast 9000 Fälle und
800 Todesopfer verzeichnet wurden.