Olympiasiegerin Heidemann: Auch andere Szenarien als Tokio-Absage

Berlin (dpa) - Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann ist sicher,
dass das Internationale Olympische Komitee auch über eine
Verschiebung der Sommerspiele von Tokio nachdenkt. Sie sei überzeugt,
dass das von Präsident Thomas Bach geführte IOC an vielen
verschiedenen Szenarien arbeite. «Es gibt auch noch andere Szenarien
als eine Absage», sagte Heidemann am Samstag in der ARD-«Sportschau».

Die 37-Jährige ist Mitglied der IOC-Athletenkommission.

Die Spiele sollen vom 24. Juli bi 9. August in Tokio stattfinden.
Bach hatte erst am Samstag im SWR gesagt, eine Absage würde den
olympischen Traum von 11 000 Athleten zerstören und wäre die am
wenigsten faire Lösung. Die Spiele seien nicht so einfach wie
Spieltage im Fußball auf einen anderen Termin zu verlegen. Heidemann
ergänzte, die schwierigste Frage sei, in welchem Zeitraum eine
mögliche Verschiebung erfolgen könne.

Mit Blick auf die befürchtete weitere Ausbreitung des Coronavirus
sagte Heidemann, sie könne die gesundheitlichen Bedenken bei einer
Austragung der Spiele nachvollziehen.

Die Olympiasiegerin von 2008, die nach eigenen Worten mit zahlreichen
Sportlern und Sportlerinnen über die jetzige Situation gesprochen
hat, bezeichnete mögliche Geisterspiele als schrecklich auch für das
Athleten-Empfinden, meinte aber auch: «Ich als Athlet würde lieber
ohne Publikum antreten, als dass ich gar nicht antrete.» Dies gelte
auch für den Fall, dass es aufgrund ungleicher Bedingungen bei der
Vorbereitung Trainingsrückstände gebe. Letztlich sei keine Variante
eine gute Variante.