Hamburger Krankenhäuser fühlen sich von Spahn im Stich gelassen

Hamburg (dpa) - Mit heftiger Kritik haben die Hamburger Krankenhäuser
auf den Entwurf eines Eilgesetzes aus dem
Bundesgesundheitsministerium reagiert, das in der Corona-Krise ihre
Leistungsfähigkeit absichern soll. Die Krankenhäuser
seien fassungslos über das Auseinanderklaffen politischer Versprechen
und der vorgesehenen Umsetzung, heißt es in einer am Samstag
verbreiteten Mitteilung der Hamburgischen
Krankenhausgesellschaft. Sie vertritt als Dachverband 35 öffentliche
und private Krankenhäuser in Hamburg mit 31 600 Beschäftigten. 

«Eine erbsenzählerische, kleinkrämerische Erweiterung eines an sich
schon dysfunktionalen Finanzierungssystems ist das Gegenteil von dem,
was Krankenhäuser jetzt brauchen», sagte der Vorsitzende Jörn Wes
sel.
«Den Krankenhäusern muss jetzt der Rücken frei gehalten werden, damit

sie alle Energie darauf verwenden können, eine gute Versorgung für
die nächsten Monate zu organisieren.» Der Gesetzentwurf gehe nach
Auffassung der Krankenhausgesellschaft in die völlig falsche
Richtung. 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will im Eilverfahren ein
großes Paket an Hilfs- und Schutzgesetzen auf den Weg bringen. Es
soll bereits kommende Woche beschlossen werden.