Ausnahmezustand in Ex-Sowjetrepubliken Georgien und Kirgistan

Tiflis/Bischkek (dpa) - Im Kampf gegen das Coronavirus haben die
Ex-Sowjetrepubliken Georgien im Südkaukasus und Kirgistan in
Zentralasien den nationalen Ausnahmezustand verhängt. Die auch bei
deutschen Touristen beliebte Schwarzmeerrepublik Georgien ordnete für
einen Monat Vorschriften für eine Selbstisolierung sowie
Einschränkungen im öffentlichen Verkehr an. Das teilte Regierungschef
Georgi Gacharija in der Hauptstadt Tiflis (Tbilissi) mit. Georgien
hatte am Samstag nach offizieller Darstellung 47
Sars-Cov-2-Infizierte.

In der kirgisischen Hauptstadt Bischkek und in den Regionen würden
Kontrollpunkte eingerichtet, teilte die Regierung des
Hochgebirgslandes an der Grenze zu China mit. Mit Ausnahme von Bussen
werde der öffentliche Verkehr am Sonntag eingestellt. Einkaufszentren
müssten schließen, hieß es. Cafés und Restaurants dürften nur noc
h
Lieferdienste anbieten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in
Bischkek gab es landesweit insgesamt zwölf amtliche
Coronavirus-Infektionen.

Ohne besondere Vorkehrungen läuft dagegen das Leben in Weißrussland
(Belarus) weiter. Dort begann nun etwa auch planmäßig die
Fußballmeisterschaft mit Zuschauerbetrieb in den Stadien. Präsident
Alexander Lukaschenko, oft als «letzter Diktator» Europas bezeichnet,
hatte die weltweite Lage um die Coronavirus-Pandemie als «Psychose»
und die Grenzschließungen anderer Länder etwa als «absolute Dummheit
»
bezeichnet.