Fische in Venedig, Tauben in Benidorm: Tiere in der Corona-Krise

Rom/Madrid (dpa) - Weniger Menschen, dafür mehr oder besonders
hungrige Tiere in der Stadt? Die Ausgangssperren wegen der
Coronavirus-Pandemie haben auch einen Effekt auf Tiere. Aus Mailand
zum Beispiel berichten Augenzeugen, wie sich Tauben auf dem
menschenleeren Domplatz zusammenrotten - auf der Suche nach Futter.
Ähnlich in Spanien: Auf Twitter zirkulierte ein Video aus der
Urlaubshochburg Benidorm, in dem eine Frau nach dem Einkauf von einer
großen Gruppe weißer Tauben verfolgt wird. Kommentatoren meinten, die
Bilder erinnerten an Alfred Hitchcocks Thriller «Die Vögel».

Ein anderer Nebeneffekt: Tiere, die sich normalerweise in ländlichen
Regionen tummeln, trauen sich wieder in die Zentren der Metropolen -
so geschehen in Barcelona. Dort wurden zuletzt Wildschweine sogar im
Zentrum gesichtet. Normalerweise leben diese in den Hügeln der Serra
de Collserola außerhalb der Metropole.

In Venedig posteten Menschen Bilder und Videos von Kanälen, die
sauberer als sonst erscheinen und in die Fische zurückkehrten. «Die
Natur erobert ihren Raum zurück», schreiben Nutzer der Gruppe Venezia
Pulita (Sauberes Venedig). In Mailand sorgten Schwäne in den
sogenannten «Navigli», einem stadtinternen Kanalsystem, für Aufsehen.