Kleine Verlage und Buchhändler hoffen auf Erfolg von #Indiebookday

Hamburg (dpa/lno) - In Zeiten geschlossener Buchläden und abgesagter
Buchmessen wegen des sich ausbreitenden Coronavirus haben viele
kleine Verlage und Buchhändler Hoffnung auf den diesjährigen
Indiebookday gesetzt. «Es gibt viele kreative Aktionen, um die
Aufmerksamkeit nun online zu bekommen», sagte Daniel Beskos vom
Hamburger Mairisch-Verlag. Der Verlag hatte den Indiebookday 2013 ins
Leben gerufen, um die Aufmerksamkeit auf inhabergeführte Verlage und
Buchhändler lenken zu können. Die Idee dahinter: Gewünschtes Buch
eines kleinen Verlages beim Buchhändler um die Ecke kaufen, Foto vom
Werk machen und mit dem Hashtag #indiebookday in den sozialen
Netzwerken posten.

Der Aktionstag ist seitdem eine Erfolgsgeschichte - im In- und im
Ausland. Mehrere hundert Verlage und Buchhändler hatten sich zuletzt
an der Aktion beteiligt, so Beskos. In diesem Jahr fand der
Indiebookday wegen der Corona-Krise ausschließlich im Netz statt.

In den sozialen Netzwerken posteten die Buchhandlungen, Verlage und
Autoren ihre Lieblingsbücher außerhalb der Bestseller-Listen und
stellten Lesetipps vor. «Lest mehr Bücher», forderte die Autorin
Alizee Korte auf Twitter. «Und kauft diese am besten direkt bei den
Autorinnen und Autoren oder in fairen Online-Shops. Ihr unterstützt
damit Menschen, deren Existenzgrundlage im Moment akut gefährdet
ist.» Viele Leser zeigten gekaufte Bücher vor geschlossenen
Buchhandlungen oder in ihren Wohnungen - manchmal auch auf einem
elektronischen Lesegerät.

Beskos hoffte, dass der Indiebookday auch 2020 wieder viel
Aufmerksamkeit für die Verlage und Buchhändler bringt. «Alle Verlage

haben ja in den letzten Jahren einige Brocken zu schlucken gehabt.
Dazu kam die allgemeine Entwicklung, dass die Leute ihre knappe
Freizeit mit anderen Dingen als mit Lesen verbringen. Und nun macht
Corona diese Situation doppelt schwer für alle.»

Die Idee des Indiebookdays dürfe deshalb auch gern in den nächsten
Wochen weiter genutzt werden. «Einfach die Buchhandlung Ihres
Vertrauens anrufen - die machen momentan sehr gern Telefonberatung -
und sich etwas empfehlen lassen und es dann einfach bestellen», so
Beskos. Viele Buchhändler würden mittlerweile in ihrem Stadtteil
Lieferdienste anbieten.