Landesregierung will Anti-Corona-Maßnahmen zentralisieren

Erfurt (dpa/th) - In Thüringen sollen Maßnahmen zur Eindämmung der
Coronavirus-Pandemie künftig direkt von der Landesregierung erlassen
und so vereinheitlicht werden. Das Kabinett werde kurzfristig die
entsprechenden rechtlichen Voraussetzungen dafür schaffen, sagte
Regierungssprecher Günter Kolodziej am Samstag auf Anfrage. In den
vergangenen Tagen waren kreisfreie Städte vorgeprescht, die früher
als die Landesregierung Einschränkungen des öffentlichen Lebens
anordneten, etwa die Schließung von Gaststätten. Die Stadt Jena hatte
am Freitagabend zudem das Betreten öffentlicher Orte wie Straßen,
Plätze und Parks verfügt, wobei es aber Ausnahmen gibt.

Kolodziej sagte, Richtschnur für die Landesregierung sei der
Gesundheitsschutz der Bevölkerung. «Alles was diesem dient und
niemanden gefährdet, bleibt erlaubt. Untersagt wird, was die
Verbreitung des Virus fördert.» Zuvor hatten die Thüringer Zeitungen

der Funke-Mediengruppe berichtet.

Bei einer Telefonkonferenz wollen sich am Sonntag die Regierungschefs
der Bundesländer mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) über das weitere
Vorgehen verständigen. In Bayern und dem Saarland sind seit Samstag
Ausgangsbeschränkungen in Kraft, die Bürger dürfen ihre Wohnungen nur

noch aus triftigen Gründen verlassen.