Verband: Rundfunkleute bundesweit als «systemrelevant» einstufen

Berlin (dpa) - Der Verband Privater Medien (Vaunet) fordert in der
Corona-Krise, Mitarbeiter von Rundfunksendern bundesweit einheitlich
als sogenannte systemrelevante Berufsgruppe einzustufen. Derzeit
seien Medien- und Rundfunkunternehmen «gerade einmal in gut der
Hälfte der Bundesländer als kritische Infrastruktur auf Landesebene
anerkannt oder deren Vertreter/Innen in die systemrelevanten Berufe
eingegliedert», heißt es in einem an die Innenminister und -senatoren
der Länder gerichteten Schreiben des Verbands, das der Deutschen
Presse-Agentur vorlag.

Weiter heißt es darin, dass in Ländern, in denen es eine solche
Anerkennung gibt, beobachtet werde, dass die Regelung auf kommunaler
Ebene nicht konsequent umgesetzt werde. Der Verband repräsentiert
etwa 150 Unternehmen aus den Bereichen Fernsehen, Radio und Online.

Bei einem systemrelevanten Beruf wird zum Beispiel eine Notbetreuung
von Kindern ermöglicht, damit Eltern in Krisensituationen weiterhin
ihrer Arbeit nachgehen können.

Auch die Landesmedienanstalten als Aufsichtsbehörden des privaten
Rundfunks sprachen sich bereits für die Aufnahme von Mitarbeitern
privater Sender auf die Liste der systemrelevanten Berufsgruppen aus.
Auch Gewerkschafter mahnten eine bundesweit einheitliche Regelung für
Journalisten an.

Die «Lausitzer Rundschau» sprach mit Grünen-Chefin Annalena Baerbock

und zitierte sie mit den Worten: «Ich halte es für zentral, dass wir
bundeseinheitlich vorgehen. Wenn Redakteure in Sachsen als
systemrelevant behandelt werden, in Brandenburg aber nicht - obwohl
sie vielleicht sogar beim selben Arbeitgeber angestellt sind, dann
führt das zu Verunsicherung.»