Bischof: Corona-Krise macht Fastenzeit zu ganz besonderer Zeit

Würzburg/Aschaffenburg (dpa/lby) - Die Corona-Krise wird viele
Menschen nach Einschätzung des Würzburger Bischofs Franz Jung zum
Nachdenken anregen. «Unabhängig davon, ob die Menschen zur Kirche
finden oder nicht, ist eines sicher: Die Krise wird die Fragen nach
Glaube, Gebet, Gott neu aufwerfen», sagte Jung dem in Aschaffenburg
erscheinenden «Main-Echo» (Samstag). Sie werde die jetzige Fastenzeit
zu einer ganz besonderen Zeit machen. «In diesen heiligen 40 Tagen
bis Ostern - in dem Wort «Quarantäne» steckt ja auch die Zahl 40 -
können wir heuer nochmals ganz neu darüber nachdenken, auf was wir
verzichten können und müssen», sagte der Bischof.

«Wir merken jetzt noch mehr, was im Leben wirklich zählt», so Jung.
Jetzt sehe man, wie sehr die Glaubensgemeinschaft trage und
funktioniere, wie es um die Solidarität stehe und wie sich kreative
Ideen entwickelten, um Mitmenschen zu helfen. «Schließlich müssen wir

alle lernen, dass globale Verantwortung notwendig ist: Eine Krise in
einem fernen Land ist sehr schnell auch unsere Krise», sagte der
Bischof weiter. «Es ist notwendig, global zu denken und global zu
handeln. Als Kirche sind wir hier ganz gut aufgestellt.»