Polizei beobachtet keine größeren Ansammlungen

Corona-Partys, enges Beisammensein im Café und anderes in
Pandemie-Zeiten leichtsinniges Verhalten - Fehlanzeige. In
Niedersachsen und Bremen verhalten sich die Menschen nach
Einschätzung der Polizei nun vernünftiger.

Hannover (dpa/lni) - In Hannover und Bremen hat die Polizei am
Samstag zunächst keine größeren Menschenansammlungen beobachtet. «I
n
der ganzen Stadt sind die Straßen und Plätze leer», sagte ein
Sprecher der Polizeidirektion Hannover am Samstag. Die Menschen
hielten sich an die wegen der Corona-Pandemie erlassene
Allgemeinverfügung und die damit verbundenen Beschränkungen. «Wir
haben anders als in den vergangenen Tagen bislang kein unvernünftiges
Verhalten beobachten können, auch nicht auf den Wochenmärkten»,
meinte der Sprecher am Mittag. «Die Kontrollen auch in der Nacht
bleiben natürlich aufrechterhalten, bei Fehlverhalten werden wir
konsequent durchgreifen.»

«Bisher halten sich alle an die Auflagen», sagte eine Sprecherin der
Polizeidirektion Göttingen am Nachmittag. Nicht anders sah es im
Nordosten Niedersachsens aus, wie die Polizeidirektion Lüneburg
bestätigte. «Wir hatten angekündigt, Corona-Partys rigoros
aufzulösen, daran habe sich die Leute offenbar auch gehalten», sagte
ein Sprecher.

«Bei uns vermelden die Kollegen keine größeren Ansammlungen», hie
ß es
bei der Polizeidirektion Braunschweig. «Die Menschen scheinen sich an
die Verbote zu halten und bleiben zuhause.» So sahen es auch die
Kollegen der Polizeidirektionen Oldenburg. «Auch in Osnabrück war es
bislang ruhig», sagte die Sprecherin der Polizeidirektion am
Nachmittag. «Wir hoffen, dass es am Wochenende so bleibt.»

In Bremen sah es ähnlich aus. «Nach aktuellem Stand gab es keine
Corona-Partys oder Ähnliches», sagte eine Sprecherin der dortigen
Polizeidirektion am Vormittag. In der Nacht sei es ruhig gewesen.
«Einzelne Läden, die noch geöffnet hatten, wurden angesprochen. Sie
zeigten sich verständig und schlossen.»

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus hatten mehrere
Bundesländer das öffentliche Leben noch einmal drastisch
eingeschränkt. Am weitesten gingen dabei Bayern und das Saarland.
Dort traten am Samstag Ausgangsbeschränkungen in Kraft, die Bürger
dürfen ihre Wohnungen nur noch aus triftigen Gründen verlassen. Auch
andere Länder verschärften am Freitag ihren Kurs. Treffen auch
kleinerer Gruppen sind nun vielerorts verboten, Restaurants werden
für Gäste geschlossen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Sonntag mit den
Bundesländern über die weiteren Schritte beraten. Auch
Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hatte den Samstag als wichtigen Tag
bei der Entscheidung über mögliche Ausgangssperren bezeichnet.