Pflanzen, Gas und Laminat - Baumärkte erleben Ansturm wegen Corona

Ulm (dpa/lsw) - Während die Baumärkte in Bayern wegen der
Corona-Verbote dicht sind, haben sich am Samstag vor den grenznahen
baden-württembergischen Filialen der Händler lange Schlangen
gebildet. «Die Leute kaufen alles, was es bei uns gibt.
Balkonpflanzen ebenso wie Laminat und Gasflaschen», sagte eine
Mitarbeiterin der Baumarkt-Kette Bauhaus. «Ich schätze, sie kaufen,
um das Haus oder den Garten in den kommenden Wochen auf Vordermann zu
bringen.» Viele Kunden deckten sich aber auch überdurchschnittlich
mit Vorrat an, kritisierte sie. «Würde jeder Verständnis haben und
nur kaufen, was er in diesen Zeiten auch wirklich braucht, wäre die
Lage entspannter.»

Baumärkte dürfen bislang trotz der starken Einschränkungen für den

Handel in Baden-Württemberg geöffnet bleiben.

Ketten wie Bauhaus und Hornbach haben wegen der Ansteckungsgefahr
strenge Reglementierungen eingeführt wie Sicherheitsabstände und
teilweise Spuckschutz an den Kassen. «Wir lassen nur 225 Kunden in
den Markt, das Sicherheitspersonal zählt mit und passt auf», heißt es

bei Bauhaus in Ulm. Bei Hornbach wird die Zahl der Kunden je nach
Marktgröße auf 75 bis 100 Kunden reduziert. Es sei aber gelungen, den
Ansturm in den vergangenen Tagen in den Griff zu bekommen, sagte
Hornbach-Sprecher Florian Preuß am Samstag der dpa.

Auch in den Filialen der Neustädter Holding decken sich die Kunden
nach Einschätzung von Preuß mit Vorräten ein: «Die Menschen
bevorraten sich», sagte er. «Sie bleiben ja vermehrt zu Hause und
wollen sich beschäftigen.» Gekauft werde viel Tierfutter, es seien
aber auch Masken, Handschuhe, Schutzbekleidungen und Reinigungsmittel
gefragt. «Das ist vielleicht bei häuslicher Quarantäne sinnvoll»,
sagte Preuß. «In allen anderen Fällen ist es aber nicht erforderlich,

eine Art Hausvorrat anzulegen.» Er empfahl zudem, online zu kaufen.