Ermittlungen gegen russische Ärztin für Infektionskrankheiten

Stawropol (dpa) - Eine russische Fachärztin für Infektionskrankheiten
soll nach einem Besuch in Spanien die Quarantänevorschriften
gebrochen und mehrere Menschen infiziert haben. Ein Behördensprecher
der Gebietsverwaltung in der südrussischen Stadt Stawropol teilte der
Agentur Interfax zufolge am Samstag mit, dass nun gegen Reisende
wegen Verletzung der Quarantäne-Vorschriften ermittelt werde. Demnach
hätte sich die oberste Fachärztin für Infektionskrankheiten des
Gebiets Stawropol in eine zweiwöchige Isolation begeben müssen. Sie
war Medien zufolge Anfang des Monats in Madrid gewesen.

Hunderte Menschen, mit denen sie Kontakt hatte, seien nun unter
Beobachtung, hieß es. Sie selbst werde auf einer Isolierstation wegen
einer beidseitigen Lungenentzündung im Krankenhaus behandelt. Die
Ärztin, die auch Medizinstudenten ausbildete, war in der Großstadt
die erste Patientin mit der Lungenkrankheit Covid-19.

Gebietsgouverneur Wladimir Wladimirow teilte bei Instagram mit, dass
bisher elf Menschen Symptome zeigten und in Quarantäne seien wegen
des Verdachts auf eine Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2. Er sagte,
die Lage sei unter Kontrolle. In Russland, dem flächenmäßig größt
en
Land der Erde, gibt es nach offiziellen Angaben bisher
vergleichsweise wenige Coronavirus-Infizierte. Stand Freitag waren es
253 Menschen.