Wirtschaftsminister Dulig verspricht unbürokratische Finanzhilfe

Dresden (dpa/sn) - Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD)
verspricht unbürokratische Finanzhilfen für Freiberufler und
Selbstständige in der Corona-Krise. Für den Hilfsfonds «Sachsen hilft

sofort» würden bewusst wenig Nachweise für die Bedürftigkeit
verlangt, wie aus einem Interview mit der «Sächsischen Zeitung»
hervorgeht. «Wir wollen kein Verfahren mit viel Bürokratie, um
Missbrauch vorzubeugen, sondern geben einen Vertrauensvorschuss»,
sagte der Wirtschaftsminister. Zur finanziellen Entlastung von
Selbstständigen und Freiberuflern in der Corona-Krise startet am
Montag das Programm «Sachsen hilft sofort».

Es handele sich jedoch um Betrug, gebe man wider besseren Wissens an,
dass man betroffen sei. Die Anträge sollen laut Dulig innerhalb von
48 Stunden von der Sächsischen Aufbaubank (SAB) bewilligt werden.
Dies sage er «mit einer gewissen Vorsicht», da man noch nicht wisse,
wie stark der Ansturm seien werde. Falls gesetzliche Entschädigungen,
Leistungen der Versicherung oder Bundesprogramme ebenfalls helfen
würden, seien diese von den Betroffenen allerdings zuerst in Anspruch
zu nehmen, so Dulig.

Ab Montag können über das Programm «Sachsen hilft sofort»
Hilfsdarlehen von bis 50 000 Euro, in Ausnahmefällen sogar bis 100
000 Euro beantragt werden. Antragsberechtigt sind sächsische
Solo-Selbstständige und Unternehmen mit einem Jahresumsatz unter
einer Million Euro. Das Darlehen werde gewährt, wenn der
Antragsteller im Jahr 2019 wirtschaftlich gesund war und aufgrund der
Corona-Krise mit einem Umsatzrückgang von 20 Prozent zu rechnen sei.
Die erforderlichen Formulare stelle die SAB laut Sächsischer
Staatskanzlei ab Montag online bereit unter www.sab.sachsen.de.