Ansammlungsverbot auch in Bochum - nicht mehr als zwei Personen

Bochum (dpa/lnw) - In Nordrhein-Westfalen hat nach Köln, Leverkusen,
Gelsenkirchen und Dortmund jetzt auch die Stadt Bochum ein
Ansammlungsverbot erlassen. Ab sofort sind in der Ruhrgebietsstadt
Ansammlungen von mehr als zwei Personen unter freiem Himmel verboten.
Die Maßnahme sei nötig, um die Ausbreitung des Coronavirus zu
verzögern, teilte die Stadt am Freitagabend auf ihrer Homepage mit.
Es gibt Ausnahmen: Familien und Personen, die zusammenleben, dürften
sich weiterhin gemeinsam im Freien aufhalten.

Am Freitag war der erste Bochumer am Coronavirus gestorben: Ein 55
Jahre alter Urlaubsrückkehrer aus Österreich. Ob er Vorerkrankungen
hatte, wurde zunächst nicht bekannt. «Mich macht das sehr traurig und
meine Anteilnahme gilt der Familie und den Freunden des Verstorbenen.
Wir alle erleben im Moment, wie wirklich ernst diese Situation ist»,
sagte ein sichtlich bewegter Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD)
in einer Videoansprache. Der Tod des Mannes mache deutlich, wie
notwendig die Maßnahme sei. In der Stadt Bochum wurden bis
Freitagabend 99 Infizierte bekannt.

«Ich weiß, dass ganz, ganz viele sich seit Wochen daran halten, ihre
sozialen Kontakte dramatisch herunterfahren, aufeinander achten,
mitfühlend und solidarisch sind», sagte Eiskirch weiter. Es gebe aber
leider zu viele, die alle Appelle ignorierten, die Grillpartys in
Parks feierten und die Situation als Ferien missdeuteten. «Genau
wegen der Egoisten, die sich nicht an die Regeln halten, müssen wir
jetzt leider zu noch drastischeren Maßnahmen greifen, um die
Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.»