Krankenhausdirektoren warnen vor Finanz-Engpässen wegen Corona-Krise

Berlin (dpa) - Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands
(VKD) hat wegen der Corona-Krise vor raschen finanziellen Engpässen
der Kliniken gewarnt. Derzeit fahre man «mit Vollgas auf die Wand»
zu, er hoffe auf ein baldiges Auffangnetz, sagte Verbandspräsident
Josef Düllings am Samstagmorgen im Deutschlandfunk. Es gebe auch noch
nachlaufende Rechnungen aus den Monaten Februar und März, die bezahlt
werden müssten. Bis Ende April werde das noch funktionieren. «Aber
ich rechne im Mai damit, dass, wenn nichts kommt, die Krankenhäuser
flächendeckend in die Insolvenz gehen.»

Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag) berichtete unter
Berufung auf Koalitionskreise, das Bundeskabinett wolle am Montag
auch Hilfen für die Krankenhäuser im Umfang von zunächst drei
Milliarden Euro auf den Weg bringen. Details sind noch offen. Der
entsprechende Gesetzentwurf sollte an diesem Samstag vorliegen.

Um die Kliniken für eine erwartete größere Zahl an Coronapatienten
freizuhalten, sollen nach dem Willen von Bund und Ländern alle
planbaren Operationen, Aufnahmen und Eingriffe verschoben werden.
Dies bringt Krankenhäuser finanziell unter Druck.

Die gesetzliche Krankenversicherung sagte den Kliniken Hilfe zu. «Die
gesetzliche Krankenversicherung steht bereit, damit alles finanziert
werden kann, was jetzt für die Versorgung der Corona-Patienten
gebraucht wird», sagte Florian Lanz, Sprecher des
GKV-Spitzenverbandes, am Samstag der dpa. «Wir sind eine starke
Solidargemeinschaft mit 73 Millionen Versicherten und diese
Solidarität brauchen wir nun mehr denn je.»