Coronavirus schränkt Kirche ein - und schafft neue Möglichkeiten

Karlsruhe (dpa/lsw) - Die Coronavirus-Pandemie hat nach Einschätzung
des evangelischen Landesbischofs von Baden, Jochen
Cornelius-Bundschuh, inzwischen massive Auswirkungen auf die Kirche.
«Die Selbstverständlichkeit des Kontakts in den Gemeinden ist weg»,
sagte er der dpa. «Gerade mit den älteren Menschen, die sonst
sonntags in den Gottesdienst kommen, müssen wir versuchen, jetzt gut
in Kontakt zu kommen.» Kirche funktioniere vor allem analog. Aber es
sei unglaublich, wie viel Kreativität und Fantasie da sei. In vielen
Gemeinden gebe es zum Beispiel Handy-Aufzeichnung von Gottesdiensten
zu Hause bei den Pfarrern in den Kirchen, die dann über das Internet
angesehen werden können.

Cornelius-Bundschuh mahnte auch dazu, Maß zu halten. Die Zugänge zu
den Kirchen sollten nicht versperrt werden. Wenn einzelne Menschen in
eine Kirche gehen, in der bereits einige wenige andere seien, die
Abstand halten, bestehe wohl kein Risiko. «Es ist wichtig, einen Ort
zu haben, an dem ich anders auf die Welt gucken kann als alleine zu
Hause.» Das gelte auch für Beerdigungen. «Es kann nicht sein, dass
dort Menschen weggeschickt werden müssen.»