Drogenhilfe arbeitet auch in Corona-Krise weiter - Konsumräume offen

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Auch in der Corona-Krise will Frankfurt
die Versorgung Drogenabhängiger gewährleisten. «Wir sind bemüht,
alles an Angeboten aufrecht zu erhalten, was geht», sagte Gabi Becker
von der Integrativen Drogenhilfe (IDH). Das gelte für
Obdachlosen-Unterkünfte ebenso wie Konsumräume. «Es wird aber immer
schwieriger», sagte Becker. Mitarbeiter würden krank, und
Desinfektionsmittel seien schwer nachzubestellen. Schützende Masken
oder Kleidung seien weder vorhanden noch verfügbar.

In den insgesamt vier Frankfurter Konsumräumen, von denen sich drei
im Bahnhofsviertel befinden, können sich Schwerstabhängige unter
hygienischen Bedingungen und legal Drogen verabreichen. Dort werde
nun nach Möglichkeit auf ausreichend Abstand geachtet, sagte Becker.
Die Zahl der Plätze, an denen die Abhängigen Drogen wie Heroin oder
Crack konsumieren können, sei dazu reduziert worden.

Obdachlose hätten kein Zuhause, in das sie gehen könnten, sagte
Becker mit Blick auf die Aufforderung, derzeit zur Vermeidung einer
Infektion daheim zu bleiben. Auch die Sucht bleibe bestehen.
Verwaiste Innenstädte bedeuteten wegbrechende Einnahmen. Komme es zu
verschärften Bedingungen wie etwa einer Ausgangssperre, gehe sie
davon aus, dass die Arbeit der Drogenhilfe erlaubt bleibe, sagte
Becker: «Wir können die Leute nicht einfach vor die Tür setzen.»

Das Gesundheitsdezernat erklärte, die Angebote sollten «so lange wie
möglich offengelassen werden, da sie absolut essenziell für die
Abhängigen sind». Zugleich seien Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter

ergriffen worden. Zwei der Konsumräume betreibt die IDH.