Industrie: Betrieb in wichtigen Wirtschaftsbereichen aufrechterhalten

Berlin (dpa) - Auch bei weiteren Einschränkungen des öffentlichen
Lebens in Deutschland muss aus Sicht der deutschen Industrie der
Betrieb in wichtigen wirtschaftlichen Bereichen aufrechterhalten
werden. BDI-Präsident Dieter Kempf sagte der Deutschen
Presse-Agentur: «Es geht jetzt auch darum, Beschäftigung und
wirtschaftliches Leben zu erhalten. Ich bin davon überzeugt, dass
sich jeder Arbeitgeber in der jetzigen Lage verantwortungsvoll
verhält und dabei auch darauf achtet, dass gesundheitliche Risiken
für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vermieden werden.» Dabei gelte
es auch, die Voraussetzungen zu sichern, die es den Unternehmen
erlaubten, in angemessener Zeit wieder zur Normalität zurückzukehren.

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus schränken mehrere
Bundesländer das öffentliche Leben noch einmal drastisch ein. Am
weitesten gehen dabei Bayern und das Saarland. Dort treten an diesem
Samstag Ausgangsbeschränkungen in Kraft, die Bürger dürfen ihre
Wohnungen nur noch aus triftigen Gründen verlassen. Auch andere
Länder verschärfen ihren Kurs. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will am
Sonntag mit den Bundesländern über die weiteren Schritte beraten.

Kempf rief die Politik zu einem einheitlichen Vorgehen auf: «Es ist
angesichts der hohen Dynamik enorm wichtig, dass sich die Länder noch
stärker und rascher koordinieren. Dies würde Unsicherheit, auch in
Unternehmen, reduzieren und das Verständnis in der Bevölkerung
sicherlich erhöhen. Bundesweit geltende Bedingungen würden bei
Bürgern und Arbeitnehmern für Orientierung und Klarheit sorgen.»

Die Industrie erkenne die Notwendigkeit von Ausgangsbeschränkungen
an. Die Lage sei ernst. Es sei aber wichtig, dass die Menschen
weiterhin zu ihrer Arbeit gehen könnten, wenn Home-Office, etwa in
der Produktion, keine Option sei.