Werder-Geschäftsführer: «Sehe nicht, dass wir die Lichter ausknipsen »

Bremen (dpa) - Auch einen Saisonabbruch wegen der
Coronavirus-Pandemie könnte der abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist
Werder Bremen laut Geschäftsführer Klaus Filbry überleben. «Es gibt

zum Beispiel bereits Kreditlinien, es gibt auch andere Ideen, etwa um
anfallende Kosten um eine gewisse Zeit aufzuschieben und auf den
Worst Case vorbereitet zu sein. Dass wir hier morgen die Lichter
ausknipsen, würde ich so nicht sehen», sagte Filbry der «Süddeutsch
en
Zeitung» (Samstag-Ausgabe).

Sollte die Saison nicht mehr beendet werden können, würden den
Hanseaten rund 16 Millionen Euro an TV-Einnahmen fehlen. Dazu kommen
ausbleibende Ticket- und Sponsorengelder. In diesem Falle wären auch
Gespräche mit Spielern über einen Gehaltsverzicht denkbar. «Wenn es
wirklich zum Super-GAU kommt, dann müssen wir alle Solidarität
zeigen, denn dann geht's wirklich ums Überleben. Da gehören dann die
Spieler auch dazu», betonte Filbry.

Die Hoffnung bestehe aber, dass die Saison beendet werde. Der
Finanzexperte geht davon aus, «dass vor Mai nicht gespielt wird».
Dann könnte es im Drei-Tages-Rhythmus weitergehen. «Und wenn es die
Gesundheit wieder ermöglicht, müssen wir Spiele dann eben ohne
Zuschauer auch wieder austragen dürfen, um den vertraglichen
Verpflichtungen nachkommen zu können und die wirtschaftliche Basis
für alle Vereine wiederherzustellen», sagte Filbry.

Eine Saison über den 30. Juni hinaus sei aber unrealistisch. «Eine
dreistellige Anzahl von Verträgen in der ersten und zweiten Liga
laufen zu diesem Datum aus. Entweder wir schaffen es bis zum 30.
Juni, mit allen erdenklichen Maßnahmen, oder wir haben eine Saison,
die abgebrochen wird», betonte Filbry.