Kampf gegen Coronavirus: Italien verschärft Ausgangssperren weiter

Rom (dpa) - Weil die Zahl der Coronavirus-Opfer steigt, verschärft
Italien die Ausgangssperren. So verbietet die Regierung den Bürgern
jetzt auch ausdrücklich, in Parks und andere Grünanlagen zu gehen.
Sport in der Öffentlichkeit soll unterbleiben. Das geht aus einem
Erlass des Gesundheitsministers Roberto Speranza vom Freitag hervor.
In Italien sind seit Februar mehr als 4000 Menschen infolge der
Coronavirus-Pandemie gestorben.

Das Land verzeichnete am Donnerstag mehr Tote, als in China offiziell
bis dahin gemeldet wurden. Mittlerweile haben sich nach Angaben der
Behörden in Italien mehr als 47 000 Menschen mit dem Erreger
Sars-CoV-2 infiziert.

Die Ausgangssperre gilt für die 60 Millionen Bürger des Landes schon
seit zehn Tagen, seit dem 10. März. Darin ist das Verbot enthalten,
die Wohnung zu verlassen. Es gibt nur wenige Ausnahmen, etwa wegen
einer dringenden Arbeit oder zum Einkaufen. Die Sperre läuft
offiziell bis zum 3. April. Ministerpräsident Giuseppe Conte hat aber
schon angekündigt, dass sie verlängert werden soll. Schulen und viele
Läden sind dicht.

Es gibt seit Tagen Klagen von den Präsidenten der Regionen, besonders
aus dem notleidenden Norden, dass sich viele Menschen nicht an die
Regeln hielten. Sie gingen in Parks spazieren oder joggen. Oft
bildeten sich Gruppen. Einige Städte wie Rom schlossen schon vorher
viele Parks.

In der Stadt Bergamo nordöstlich von Mailand ist die Lage extrem
schlimm. Dort sind die Krankenhäuser überfüllt. Nun gehen auch in der

Millionenstadt Mailand, dem Zentrum der Lombardei, die Fallzahlen
deutlich nach oben.

Der neue Erlass gilt ab Samstag. Er enthält auch das Verbot, rund um
Feiertage vom Hauptwohnsitz in eine Ferienwohnung zu wechseln.