Corona-Pandemie: Vatikan rät Kirchen zu eingeschränkten Osterfesten

Rom (dpa) - Der Vatikan hat den katholischen Kirchen weltweit eine
Handreichung gegeben, um Ostern wegen der Corona-Pandemie reduziert
zu feiern. Feierliche Rituale wie die Fußwaschung am Gründonnerstag
und die Karfreitagsprozession können danach entfallen. Andere
Feierlichkeiten sollten ohne Gläubige vollzogen und zum Beispiel live
übertragen werden. Das bestimmte die Gottesdienstkongregation in
einem am Freitag erlassenen Dekret. Die Regeln gelten für die
Osterfeiern im April 2020 in Ländern, wo wegen der Virus-Welle
Beschränkungen etwa der Behörden erlassen wurden.

Ostern ist der wichtigste christliche Feiertag - gefeiert wird die
Auferstehung Jesu nach dessen Hinrichtung am Kreuz am Karfreitag.
Höhepunkt der Ostermesse, die in diesem Jahr auf den 12. April
fällt, ist der apostolische Segen «Urbi et Orbi» des Papstes.

Schon Mitte März hatte der Vatikan mitgeteilt, dass die Ostermesse im
Vatikan diesmal ohne Besucher begangen wird. Dasselbe gelte für alle

liturgischen Feiern der Karwoche, die «ohne die physische Anwesenheit
der Gläubigen stattfinden werden», schrieb die Präfektur des
Päpstlichen Hauses damals.

Eigentlich kommen jedes Jahr Hunderttausende Menschen aus aller Welt
über die Osterfeiertage nach Rom. Zum Schutz vor einer weiteren
Ausbreitung des Coronavirus hatte der Vatikan bereits zuvor
öffentliche Auftritte von Papst Franziskus abgesagt. Der Petersplatz
und die Basilika sind für die Öffentlichkeit geschlossen.