Regierung beschließt Corona-Schutzschirm für Schleswig-Holstein

Kiel (dpa/lno) - Die Landesregierung hat Freiberuflern,
selbstständigen Kulturschaffenden und Unternehmen in
Schleswig-Holstein unbürokratische und schnelle Hilfe zur Bewältigung
der Folgen der Corona-Pandemie in Aussicht gestellt. Ziel sei es,
möglichst vielen zu helfen, die durch die Krise in existenzielle Not
geraten seien, sagte Ministerpräsident Daniel Günther
(CDU) am Freitag nach weiteren Beratungen seines Kabinetts. Bereits
am Mittwoch hatte der Landtag ein Nothilfeprogramm über 500 Millionen
Euro beschlossen.

Nach dem Willen der Koalition aus CDU, Grünen und FDP sollen davon
100 Millionen Euro an Soforthilfen an Kleinstunternehmer, kleine
Gewerbetreibende und Solo-Selbstständige in einer
existenzbedrohlichen Wirtschaftslage gehen. Sie sollen Zuschüsse von
bis zu 10 000 Euro erhalten, wenn für sie in dieser Höhe keine
Ansprüche auf Bundeshilfen bestehen.

300 Millionen Euro stellt die Regierung in einem
Mittelstands-Sicherungsfonds bereit. Unternehmen können daraus bis zu
750 000 Euro erhalten. «Dabei geht es um zunächst zinslose und
tilgungsfreie Darlehen, die dazu führen, dass die bestehenden
Liquiditätsengpässe überbrückt und abgefedert werden können», s
agte
Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP). Die Darlehen sind für die
ersten fünf Jahre zinslos und tilgungsfrei für die ersten 24 Monate.
Der Fonds richte sich an Gewerbetreibende und Selbstständige, die
unmittelbar durch staatliche Verordnungen im Zuge der Corona-Krise in
eine existenzbedrohliche Wirtschaftslage oder einen
Liquiditätsengpass geraten seien, sagte Buchholz.

Mit einem weiteren Fonds über 50 Millionen Euro will die Regierung
die Bereiche Kultur, Bildung und Sport unterstützen. Es gehe darum,
Einnahmeausfälle in kulturellen Einrichtungen und Bildungsstätten
abzufedern, sagte Finanzministerin Monika Heinold (Grüne). Die
restlichen 50 Millionen Euro sollen als Reserve verbleiben.