620 Beatmungsplätze derzeit in Brandenburg - 1097 sollen es werden

Potsdam (dpa/bb) - Im Zuge der Coronavirus-Ausbreitung plant das Land
Brandenburg, die Zahl seiner Beatmungsplätze auf 1097 zu erhöhen.
Derzeit verfüge man über 620, Anfang 2019 seien es 502 gewesen, sagte
Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Freitag in
Potsdam. «Es sind noch wenige Patienten in Brandenburg, die der
stationären Behandlung bedürfen», berichtete sie über den aktuellen

Stand. «Wir haben auch erst ganz vereinzelt Beatmungsfälle, aber wir
wissen, es wird jetzt drastisch zunehmen.» Bund und Länder hatten
sich auf eine Verdoppelung der Kapazitäten geeinigt.

Die Grünen-Politikerin traf sich am Freitag mit den Spitzen der
Gesundheits- und Ärztevertreter des Landes. Materialengpässe müssten

in den nächsten Tagen dringend behoben werden, forderte etwa Detlef
Troppens, Vorsitzender der Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg.
Die Mitarbeiter in den Kliniken müssten sich selbst schützen können.

«Das ist eine Krise ungeahnten Ausmaßes», sagte er. «Wir haben uns

vor 14 Tagen alles Mögliche ausgemalt, aber dass es derartig schnell
kommt - ich denke, das ist jetzt doch auch für Fachleute teilweise
überraschend.»

Die Krankenhäuser stellten derzeit ihren gesamten Betrieb um,
berichtete Troppens. Regelversorgung werde zum Teil nach hinten
geschoben. «Wir haben auch viele Diskussionen mit Patienten
diesbezüglich», sagte er und betonte: «Wir schaffen freie
Kapazitäten, um diesem Ansturm gerecht zu werden.» Außerdem
appellierte er: «Bitte überfordern Sie die medizinische Versorgung
nicht als Bevölkerung. Nicht jeder kann getestet werden.» Die
Möglichkeiten seien sehr beschränkt.