Abgeordnete: Rssistischer Vorfall bei Tafel in Schwarza

Schwarza (dpa/th) - Die Linke-Landtagsabgeordnete Katharina
König-Preuss hat Mitarbeitern der Tafel in Schwarza (Kreis
Saalfeld-Rudolstadt) Rassismus vorgeworfen. Zu dem Vorfall sei es
gekommen, als zwei Menschen mit Migrationshintergrund dort
ausgeholfen hätten. Ehrenamtler der Tafel hätten sich abwertend über

die zusätzlichen Helfer geäußert, teilte König-Preuss am Freitag mi
t.
Unter anderem hätten sie erklärt, sie würden gehen, «wenn die
Ausländer kommen». Plötzlich sei zudem auf Hygieneregeln Bezug
genommen worden, die zuvor keine Rolle gespielt hätten.

Laut König-Preuss haben die beiden Helfer mit Migrationshintergrund
einen deutschen Pass. Sie hätten ihre Unterstützung angeboten,
nachdem bekannt geworden sei, dass einige der Ehrenamtlichen der
Tafel zu den Menschen gehörten, die durch das neuartige Coronavirus
besonders betroffen sind. «Unsere Solidarität hat Grenzen: In dem
Moment, wo Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Religion, Nationalität
oder Sexualität diskriminiert und angefeindet werden, ziehen wir jede
Unterstützung zurück», sagte König-Preuss, die den Hilfseinsatz mit

organisiert hatte. Das sei nun im Falle der Tafeln geschehen. Sie
versorgen bundesweit sozial bedürftige Menschen mit Nahrungsmitteln.

Der Leiter der Tafel Saalfeld, Jürgen Brengel, sagte er, er könne die
Darstellung von König-Preuss zu dem Vorfall weder bestätigen noch
dementieren. Die Ausgabestelle in Schwarza gehört zu dieser Tafel.
«Ich war nicht dabei.» Falls die Vorwürfe zutreffen, würden sich di
e
Tafeln allerdings von den Beschuldigten trennen. «Bei uns werden alle
Leute gleich behandelt», sagte Brengel. Er wolle nun das Gespräch mit
Ehrenamtlichen suchen, die bei dem Vorfall zugegen gewesen seien.