USA wollen Migranten nach illegalem Grenzübertritt zurückschicken

Washington (dpa) - Wegen der Ausbreitung des Coronavirus wollen die
USA Migranten nach einem illegalen Grenzübertritt von Mexiko oder
Kanada künftig direkt in ihre Heimatländer zurückschicken. Von
Mitternacht (Ortszeit, 05.00 Uhr MEZ) an würden Personen, die ohne
Reisepapiere die Grenze überträten, unverzüglich zurückgeschickt,
sagte der geschäftsführende Heimatschutzminister Chad Wolf am Freitag
bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Das gelte sowohl für die
Südgrenze zu Mexiko - die besonders betroffen ist - als auch für die
Nordgrenze zu Kanada.

Aufgegriffene Migranten kommen bislang zunächst in Gewahrsam der
US-Grenzschutzbehörden, wo sie Asyl beantragen können. US-Präsident
Donald Trump erläuterte bei der Pressekonferenz, die an der Südgrenze
aufgegriffenen Migranten würden nicht nach Mexiko zurückgeschickt,
sondern in ihre jeweiligen Ursprungsländer. Trump nannte als
Beispiele Migranten aus Guatemala, Honduras und El Salvador.

Gesundheitsminister Alex Azar sagte: «Wir reden über eine bedeutende
Anzahl illegaler Migranten.» Zwischen Oktober und Februar seien
21 000 Migranten an der nördlichen und 151 000 Migranten an der
südlichen Grenze in Gewahrsam genommen worden.

Azar sagte, Migranten könnten das Virus untereinander weitergeben,
Grenzschutzbeamte anstecken und die Verbreitung in der amerikanischen
Bevölkerung beschleunigen. Die Zentren der Grenzschutzbehörden seien
nicht darauf ausgelegt, eine große Zahl von Migranten dort zu halten,
Ansteckungen zu vermeiden oder Behandlungen wegen
Covid-19-Erkrankungen zu ermöglichen. Wolf sagte, derzeit hätten die
Grenzschutzbehörden Menschen aus mehr als 120 Ländern in Gewahrsam.
Viele dieser Länder seien von dem Virus betroffen.