Kurzarbeit bei Schön-Kliniken - Patienten sagen Operationen ab

Hamburg (dpa/lno) - Wegen der Absage zahlreicher Operationen und
Behandlungen durch Patienten bereiten die privaten Schön-Kliniken für
einen Teil ihrer Beschäftigten Kurzarbeit vor. Viele Krankenhäuser
gerieten angesichts der Lage in Liquiditätsengpässe, erklärte eine
Unternehmenssprecherin am Freitag. Die betroffenen Mitarbeiter - vor
allem im medizintechnischen und administrativen Bereich - hätten
durch die Kurzarbeit aber keine Nachteile. «Ob mit oder ohne
Kurzarbeit stocken wir das Kurzarbeitsgeld-Nettogehalt auf 100
Prozent des Ist-Nettogehalts auf», sagte die Sprecherin.

Zugleich arbeiteten die Kliniken mit Hochdruck daran, die Kapazitäten
zur Behandlung von Corona-Infizierten zu erhöhen. In der Schön-Klinik
Hamburg-Eilbek beispielsweise sollen die Kapazitäten der
Intensivstation vervierfacht werden. Zusätzliches medizinisches
Personal werde für den Umgang mit Beatmungsgeräten geschult. In engem
Kontakt mit den Behörden bemühten sich die Schön-Kliniken, die
Versorgungslage zu verbessern.

Mit der Stellungnahme reagierte das Unternehmen auf Kritik der
Gewerkschaft Verdi. «Es ist unfassbar, dass die Schön-Klinik jetzt
Kurzarbeit vorbereitet. Offensichtlich will der kommerzielle
Krankenhausbetreiber hier auf Kosten der Allgemeinheit seine Profite
steigern», erklärte die Fachbereichsleiterin für das Gesundheitswesen

bei Verdi Hamburg, Hilke Stein.