USA wollen Migranten nach Aufgreifen nach Mexiko zurückschicken

Washington (dpa) - Wegen der Ausbreitung des Coronavirus wollen die
USA Migranten nach einem illegalen Grenzübertritt in die USA direkt
nach Mexiko zurückschicken. Von Mitternacht an würden Personen, die
ohne gültige Reisepapiere die Grenze überträten, unverzüglich
zurückgeschickt, sagte der geschäftsführende Heimatschutzminister
Chad Wolf am Freitag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Das
gelte sowohl für die Südgrenze zu Mexiko - die besonders betroffen
ist - als auch für die nördliche Grenze zu Kanada.

Aufgegriffene Migranten kommen bislang zunächst in Gewahrsam der
US-Grenzschutzbehörden, wo sie Asyl beantragen können. Wolf sagte,
derzeit hätten die Grenzschutzbehörden Menschen aus mehr als 120
Ländern in Gewahrsam. Viele dieser Länder seien von dem Virus
betroffen. Gesundheitsminister Alex Azar sagte: «Wir reden über eine
bedeutende Anzahl illegaler Migranten.» Zwischen Oktober und Februar
seien 21 000 Migranten an der nördlichen und 151 000 Migranten an der
südlichen Grenze in Gewahrsam genommen worden.

Azar betonte, Migranten könnten das Virus untereinander weitergeben,
Grenzschutzbeamte damit anstecken und die Verbreitung in der
amerikanischen Bevölkerung beschleunigen. Die Zentren der
Grenzschutzbehörden seien nicht darauf ausgelegt, eine große Zahl von
Migranten dort zu halten, Ansteckungen zu vermeiden oder Behandlungen
wegen Covid-19-Erkrankungen zu ermöglichen.