Kurzarbeit in Sachsen-Anhalt wegen Corona-Krise sehr gefragt

Halle (dpa/sa) - Zahlreiche Arbeitgeber in Sachsen-Anhalt wollen
wegen der Corona-Krise auf Kurzarbeit umstellen. Allein in dieser
Woche seien bei den Arbeitsagenturen im Land fast zehnmal so viele
Kurzarbeit-Anzeigen eingegangen wie im ganzen vergangenen Jahr,
teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Freitag mit. Laut einer
Umfrage der BA unter den Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt gingen in
dieser Woche rund 2450 Corona-bedingte Anzeigen ein. Im Vorjahr waren
es insgesamt 280.

Wenn ein Arbeitgeber auf Kurzarbeit umstellen möchte, muss er das
zunächst mit der Belegschaft regeln und dann der BA anzeigen, die
prüft, ob die Anforderungen erfüllt sind. Erst dann kann
Kurzarbeitsgeld beantragt werden.

Die Anzeigen kämen aus nahezu allen Branchen, überwiegend aber aus
der Logistik, dem Hotel- und Gaststättengewerbe, dem Messebau und dem
Tourismus. «Wir werden alle Betroffenen in dieser besonderen
Situation unterstützen, um Entlassungen von Beschäftigten möglichst
zu vermeiden», sagte Markus Behrens, Geschäftsführer der
BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen laut Mitteilung. «Wir
arbeiten aktuell an weiteren Vereinfachungen des Verfahrens, um
schnell und unbürokratisch helfen zu können». Gerade kleine und
mittlere Betriebe in Sachsen-Anhalt seien das erste Mal überhaupt mit
Kurzarbeit konfrontiert und hätten entsprechend viele Fragen.