EZB-Bankenaufseher entlasten Banken in der Corona-Krise weiter

Frankfurt/Main (dpa) - Die EZB-Bankenaufsicht entlastet Banken in der
aktuellen Krise weiter. Die Aufseher der Europäischen Zentralbank
(EZB) zeigen sich vorübergehend flexibler bei der Bewertung von
ausfallgefährdeten Krediten (Non-Performing Loans/NPL). Geldhäuser
soll es so ermöglicht werden, staatliche Garantien uneingeschränkt zu
nutzen, wie die EZB-Bankenaufsicht am Freitag mitteilte. Zudem können
Banken angesichts der aktuellen Turbulenzen in den Märkten auf mehr
Spielraum beim Aufräumen von Altlasten in den Bilanzen hoffen.

Den Geldhäusern soll es damit erleichtert werden, ihre Rolle als
Finanzierer von Haushalten und Unternehmen gerade in der Corona-Krise
zu erfüllen. Bereits in der vergangenen Woche hatte die
EZB-Bankenaufsicht mitgeteilt, dass sie vorübergehend ihre
Kapitalvorgaben für Banken lockert. Geldhäusern im Euroraum ist es
nun erlaubt, zeitlich begrenzt die sonst gültigen Vorgaben für
Kapital- und Liquiditätspuffer zu unterschreiten. Insgesamt summieren
sich die Kapitalerleichterungen nach EZB-Angaben auf 120 Milliarden
Euro.

Die EZB beaufsichtigt seit November 2014 die größten Banken und
Bankengruppen im Euroraum direkt, derzeit sind es 117 Institute im
gemeinsamen Währungsraum.