Kehrtwende in Pankow - fast alle Bezirke sperren die Spielplätze

Berlin (dpa/bb) - Drei Viertel der Berliner Bezirke haben sich
inzwischen für eine Sperrung der Spielplätze entschieden. Am Freitag
gab auch das Bezirksamt in Pankow bekannt, dass die öffentlichen
Spielplätze ab Montag (23. März) zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie

bis auf weiteres geschlossen sein sollen. «Ich bitte Sie
eindringlich, dieser Anordnung Folge zu leisten. Diese Maßnahme ist
leider ein notwendiges Element zur Senkung der Infektionsrate»,
erklärte Bezirksstadtrat Vollrad Kuhn (Grüne) die Entscheidung.

Auch der Bezirk Neukölln erklärte am Freitagnachmittag, dass die
Spielplätze ab Samstag gesperrt sind. Damit haben sich nun zehn der
zwölf Berliner Bezirke so entschieden.

«Ich bin mir durchaus bewusst, was für eine außergewöhnliche
Herausforderung diese Maßnahme für viele Eltern und auch für die
Kinder selbst darstellt und möchte betonen, dass wir uns nicht
leichtfertig hierfür entschieden haben», sagte Kuhn. Die Spielplätze

in Pankow sollen nun mit Hinweisschildern versehen und mit
Flatterband abgesperrt werden. Am Mittwoch hatte ein Sprecher des
Bezirksamts noch ausdrücklich erklärt, die Spielplätze des Bezirks
sollten offen bleiben.

Der Senat hat noch keine Schließung angeordnet. Der Regierende
Bürgermeister, Michael Müller (SPD), verteidigte diese Entscheidung
am Freitagmorgen im rbb-Inforadio. Schon am Mittwoch und Donnerstag
hatten jedoch etliche Bezirke mitgeteilt, ihre Spielplätze zu
schließen. Dazu gehören Spandau, Marzahn-Hellersdorf,
Steglitz-Zehlendorf, Reinickendorf, Mitte, Lichtenberg,
Tempelhof-Schöneberg und Friedrichshain-Kreuzberg. Die Berliner
Oppositionsparteien CDU und FDP fordern die Schließung aller
Spielplätze der Hauptstadt.