Städtisches Klinikum Görlitz stockt Betten für Corona-Patienten auf

Görlitz (dpa/sn) - Das Städtische Klinikum Görlitz hat die
hauseigenen Kapazitäten zur Behandlung erwarteter
Coronavirus-Infizierter aufgestockt. «Derzeit haben wir keinen
Patienten mit Covid-19 bei uns, doch angesichts der rasanten
Ausbreitung müssen wir jederzeit damit rechnen», sagte der
medizinische Direktor Eric Hempel am Freitag in Görlitz. Die 20
bereits zur Verfügung stehenden Intensivbetten mit
Beatmungsmöglichkeit seien kurzfristig auf 24 erweitert worden.

Die Klinikleitung prüfe zudem, wie Kapazitäten noch weiter
aufgestockt werden könnten. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren,
hieß es. Eine Infektionsstation mit mindestens 13 Plätzen sei in
einem separaten Gebäude eingerichtet worden und könne bei Bedarf auf
25 Plätze ausgeweitet werden. Personal und Räumlichkeiten für die
Station seien durch Verlegungen und Entlassungen von Patienten
geschaffen worden.

Auch der eingeschränkte Grenzverkehr halte die Mitarbeiter des
Klinikums auf Trab, sagte der kaufmännische Direktor Thomas
Lieberwirth. «Die Kolleginnen, die aus anderen Städten wie Dresden
oder Bautzen zu uns kommen, umfahren die Staus auf der Autobahn, die
durch die Grenzschließungen verursacht werden, und nehmen längere
Anfahrtswege in Kauf.» Pendler aus Tschechien, Polen und der Slowakei
kämen mit einem Schreiben vom Klinikum zurzeit problemlos über die
Grenzen. Die Grenzschließung habe insofern keine großen Auswirkungen
auf den Klinikalltag, sagte Lieberwirth.

Am Wochenende hatte Polen an Grenzübergängen zu Deutschland und
anderen Nachbarländern Kontrollen eingeführt, um eine Ausbreitung des
Coronavirus zu erschweren. In der Folge stauten sich seit
Dienstagmorgen zwischenzeitlich über bis zu 60 Kilometer Lastwagen
und Autos auf der A4 in Richtung Grenzübergang Ludwigsdorf bei
Görlitz. Der Stau hatte sich in der Nacht zu Freitag vorerst
aufgelöst.