Zweifach-Champion Lange mit Kritik an Finanzhilfe für Triathleten

Salzburg (dpa) - Der zweimalige Ironman-Weltmeister Patrick Lange hat
die Direktauszahlung von 2,5 Millionen US-Dollar durch die
Professional Triathlon Organizaton (PTO) mit Blick auf Athleten
unterhalb der Topstars kritisiert. «Meiner Meinung nach gilt es in
Zeiten wie diesen, diejenigen finanziell zu unterstützen, die am
bedürftigsten sind. In der Regel ist es in unserem Sport so, dass die
Ranglisten-Ersten weniger finanzielle Probleme haben als neu
aufstrebende Athleten», sagte der 33 Jahre Hawaii-Champion der Jahre
2017 und 2018 in einem Interview der «Frankfurter Rundschau».

Die um eine halbe Millionen US-Dollar erhöhte Gesamtsumme der PTO
würde im Rahmen des Bonus-Programms eigentlich erst nach der Saison
ausgezahlt. Durch die weltweite Corona-Krise zog die PTO die
Auszahlung vor. Die jeweiligen Erstplatzierten bei den Männern und
Frauen, Jan Frodeno und Daniela Ryf, erhalten weiterhin 100 000
US-Dollar. Aufgestockt wurden die Prämien von Rang 21 abwärts. 8000
Dollar (rund 7500 Euro) gibt es für die Athletinnen und Athleten auf
den Plätzen 21 bis 50, 5000 für die Ränge 51 bis 100.

«Ich bin aufgrund meiner Erfolge, Preisgelder und Sponsoreneinnahmen
aus den vergangenen Jahren finanziell sehr gut abgesichert, auch ohne
Rennteilnahmen in den kommenden Monaten. Für die Mehrheit der
Profi-Triathleten sieht das jedoch anders aus und die aktuelle Krise
wird für einige von Ihnen eine existenzielle Bedrohung darstellen»,
erklärte Lange. Diese finanziell weniger gut dastehenden Athleten
sollten dem Hessen zufolge die größte Zuwendung aus einer
Athletengewerkschaft erhalten.

Er selbst liegt nach einer enttäuschenden Saison 2019 nicht in den
Top50. Die 5000 Euro will er an eine «gemeinnützige Organisation
spenden, die sich der Erforschung und Bekämpfung des Coronavirus
gewidmet hat», kündigte der gebürtige Bad Wildunger an, der
mittlerweile in Salzburg lebt.