Leipziger Theaterwerkstätten nähen Corona-Schutzkleidung

Leipzig (dpa/sn) - Alle Aufführungen sind abgesagt, die Theater
geschlossen. Die Kostümbildner in den Leipziger Theaterwerkstätten
haben in Corona-Zeiten eine andere Aufgabe übernommen. Wie Leipzigs
Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) sagte, nähen sie Masken und
Schutzkleidung. «Ab nächster Woche wird produziert», berichtete Jung

am Freitag. «Die Premieren fallen aus. Wir sollten die Kapazitäten
und das handwerkliche Niveau nutzen.»

Die Masken werden eine einfache Form haben, die Schutzkleidung soll
jedoch allen medizinischen Ansprüchen genügen. Wie viel die
Theaterschneider herstellen werden, ist noch unklar. «Wir müssen
sehen, was unsere Schneiderinnen und Kostümbildnerinnen schaffen»,
sagte Jung.

Die Schutzkleidung aus der Theaterwerkstatt werde natürlich nur einen
kleinen Beitrag leisten können, sagte er. Die Ausstattung mit
Schutzanzügen in den Leipziger Kliniken reiche derzeit für einige
Wochen und soll noch deutlich verbessert werden. In Leipzig gab es am
Freitag nach Angaben des Stadtchefs 113 bestätigte Infektionen mit
dem Coronavirus. Neun Patienten werden in Krankenhäusern behandelt.

Jung appellierte eindringlich an die Bürgerinnen und Bürger der
Stadt, sich an die Beschränkungen des öffentlichen Lebens zu halten.
«Wenn unser Gesundheitssystem nicht zusammenbrechen soll, dann muss
dieser Shutdown jetzt umgesetzt werden.» Auch und gerade junge Leute
sollten sich an die Vorgaben halten und sich nicht an beliebten Orten
der Stadt in großen Gruppen versammeln. Das Coronavirus sei für junge
Menschen keineswegs harmlos, betonte Jung.