Bosch fährt Produktion in Deutschland weitgehend herunter

Stuttgart (dpa) - Der weltgrößte Autozulieferer Bosch fährt seine
Produktion in Deutschland wegen der Coronavirus-Krise weitgehend
herunter. Betroffen seien rund 35 Standorte der Mobilitätssparte
sowie diverse Zentralbereiche, teilte der Konzern am Freitag mit.
Bosch reagiere damit auf die drastisch sinkende Fahrzeugnachfrage
insbesondere in Europa und die damit verbundenen Produktionsstopps
der Automobilhersteller.

Das Herunterfahren soll am Mittwoch kommender Woche beginnen, an
einigen Standorten auch schon am Montag. Die betroffenen Mitarbeiter
sollen zunächst ihre Zeitkonten abbauen oder Urlaub nehmen.
Spätestens vom 5. April an will Bosch dann Kurzarbeit einführen.

Dringend notwendige Arbeiten sollen weiterlaufen, unter anderem, um
den gerade wieder anlaufenden chinesischen Automarkt beliefern zu
können oder die Versorgung mit Ersatzteilen für den Transportverkehr
aufrechtzuerhalten. Man wolle außerdem für ein späteres
Wiederanlaufen der Produktion gewappnet sein.

Zuvor hatten bereits die Zulieferer Continental und ZF angekündigt,
die Arbeit an verschiedenen Standorten zum Teil oder auch ganz
einzustellen. Mahle teilte ebenfalls am Freitag mit, bis Mitte der
kommenden Woche die Produktion an rund 70 Standorten in ganz Europa
weitgehend herunterzufahren. Auch die großen Autohersteller haben
vorübergehende Produktionsstopps angekündigt oder schon eingeleitet.
Bosch selbst hatte die Produktion an einigen Standorten im Ausland
ebenfalls schon heruntergefahren.