Sawatzki fordert Dreh-Verbot für Filmproduktionen in Corona-Zeiten

Berlin (dpa) - Die Schauspielerin Andrea Sawatzki fordert angesichts
der Corona-Pandemie ein sofortiges Verbot für Dreharbeiten zu
Filmproduktionen. «Ich hatte Anfang der Woche meinen letzten Drehtag
hier in Berlin. 35 Menschen, die Angst davor haben, sich zu
infizieren, die Familie zuhause haben, die sie bei einer Infektion
mit Sicherheit auch anstecken werden», schrieb Sawatzki am Freitag
auf Instagram. «35 Menschen, die gezwungen werden weiter zu arbeiten.
Auf engstem Raum. Weil die Berliner Regierung es versäumt, ein Verbot
für Dreharbeiten durchzusetzen. Weil es keine Gelder gibt, um
Filmschaffende, Produzenten zu entschädigen, wenn ein Film
abgebrochen wird», so Sawatzki.

Ähnlich äußerte sich die Produktionsfirma X Filme («Babylon Berlin
»).
Solange von offizieller Stelle juristisch gesichert nicht alle
Dreharbeiten untersagt würden, seien deutsche Filmproduzenten nicht
in der Lage, einen Abbruch auf eigene Initiative und Haftung
durchzuziehen. Sie riskierten sonst Schäden in Millionenhöhe und
damit das Überleben ihrer Firmen. Gleichzeitig wollten weder die
Behörden noch andere Stellen die Verantwortung übernehmen, um etwa
durch einen amtlichen Drehstopp den Zugang zu staatlichen Hilfen zu
garantieren. «Ein generelles Drehverbot bundesweit muss ausgesprochen
werden», betonte X Filme.

Nach Angaben der Produzentenallianz gibt es zurzeit Gespräche und
erste Vereinbarungen etwa mit den auftraggebenden Fernsehanstalten.
So will die RTL Mediengruppe nach eigenen Angaben «einen
signifikanten Anteil der angefallenen Mehrkosten» bei Lieferverzug
von Produktionen durch Covid-19 übernehmen. ARD und ZDF wollen 50
Prozent entstandener Mehrkosten tragen. ProSiebenSat.1 kündigte
ebenfalls Entgegenkommen an.