Corona-Krise: Hessen schließt Gaststätten und Restaurants

Pizza, Schnitzel, Kaffee - das gibt es wegen der Coronakrise ab
Samstagmittag in Gaststätten nur noch zum Mitnehmen. Die Obergrenze
für Versammlungen - etwa in Parks - schrumpft auf fünf Menschen.

Wiesbaden (dpa/lhe) - Das öffentliche Leben in Hessen wird im Kampf
gegen das Coronavirus weiter drastisch eingeschränkt. Restaurants und
Gaststätten müssen ab Samstagmittag (12.00 Uhr) geschlossen bleiben,
wie Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Freitag in Wiesbaden
sagte. Es wird weiter möglich sein, sich Essen zu bestellen und
liefern zu lassen.

Die bisherige Obergrenze für Versammlungen etwa in Parks werde zudem
ab Samstag von 100 auf 5 Personen reduziert. Bei Verstößen könnten
Bußgelder verhängt werden, sagte Bouffier. Er bezifferte die
Größenordnung auf 100 bis 300 Euro. Er appelliere aber erstmal an die
Vernunft der Menschen. Hessen wolle auch vorerst auf Ausgangssperren
verzichten, sagte Bouffier. Diese seien «eine der letzten Maßnahmen»,

die man treffen könne.

In Hessen haben sich nach den Worten von Gesundheitsminister Kai
Klose (Grüne) mittlerweile 962 Menschen mit Sars-CoV-2 angesteckt.
Bislang gibt es zwei Todesfälle. Am Donnerstag hatte die Zahl der
Infektionen bei 740 gelegen.

«Alles was wir tun dient dem Zweck, die weitere Ausbreitung dieser
schlimmen Krankheit beziehungsweise Bedrohung so gut wir können
entgegenzutreten», betonte Bouffier. «Es geht um jeden, um die
Jungen, die Alten, die Familien. Jeder kann betroffen sein.»

Natürlich sei in einem freien Land die persönliche Freiheit ein
kostbares Gut, sagte der Regierungschef. «Freiheit ist nie
grenzenlos, Freiheit bedeutet immer auch Rücksichtnahme, bedeutet
auch, dass ich in solchen Fällen darauf verzichte, mein
Freiheitsrecht unbeschränkt auszuüben.» Deshalb bedeute Freiheit auch

Verantwortung. Es gebe nicht wenige, die sich rücksichtslos
verhielten, die sich nach wie vor treffen und sogar Corona-Partys
feierten, sagte Bouffier. «Das ist unverantwortlich.»

Bereits seit Mittwoch sind viele Geschäfte in Hessen geschlossen,
Lokale dürfen nur noch zu bestimmten Zeiten öffnen. Kinos, Museen,
Sport- und Spielplätze sind ebenfalls dicht. Mitarbeiter der
kommunalen Ordnungsbehörden überprüfen, ob die Regelungen eingehalten

werden.

Nach den Worten von Minister Klose gibt es teilweise Engpässe bei den
Tests auf das Coronavirus. Dies liege etwa an mangelndem Personal
oder zu geringen Laborkapazitäten. «Wir sind aber guter Dinge die
Kapazitäten - auf der Laborseite in jedem Fall - ausweiten zu
können», sagte Klose. Er erinnerte an die strikten Regeln des
Robert-Koch-Instituts, die für die Tests gelten: «Getestet wird, wer

Krankheitssymptome aufweist und entweder Kontakt zu einer bestätigt
infizierten Person hatte oder in einem der Risikogebiet unterwegs
war».