Arabische Länder verschärfen Maßnahmen gegen Coronavirus

Tunis/Rabat (dpa) - Im Kampf gegen das neuartige Coronavirus
verschärfen mehrere arabische Länder ihre Maßnahmen. Das
nordafrikanische Marokko verhängte eine landesweite Ausgangssperre ab
Freitagabend, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, wie das
Innenministerium mitteilte. Neben Deutschland haben auch die USA
damit begonnen, Staatsbürger aus dem Königreich auszufliegen. Marokko
hat bislang offiziell 63 Infektionsfälle bekanntgegeben.

In TUNESIEN sollte nach den letzten Rückholflügen für deutsche
Urlauber am Freitag nach Angaben der Behörden um Mitternacht der
Flugverkehr komplett eingestellt werden. Davon seien auch sogenannte
Repatriierungsflüge für ausländische Staatsbürger betroffen, hieß
es.
Vor mehreren Tagen hatte Tunesien schon den Fährverkehr über das
Mittelmeer komplett eingestellt. Am Freitag verkündete Tunesiens
Präsident Kais Saied eine Ausweitung der landesweiten
Ausgangsbeschränkung, die bislang nur nachts galt. Zudem wurde der
Verkehr zwischen den Städten mit Ausnahme absolut notwenider Fahrten
untersagt. Die tunesischen Behörden sprechen von 54 bestätigten
Infektionen und einem Todesfall.

SAUDI-ARABIEN gab am Freitag bekannt, neben internationalen auch
inländische Flüge für 14 Tage auszusetzen. Zudem werde der Transport

mit Bussen und Taxen untersagt. Das Königreich hatte bereits den
Zugang zu den heiligen Stätten in Mekka und Medina für Pilger
beschränkt. Die Regierung in Riad teilte zudem mit, sie wolle mit
einem Programm über umgerechnet 30 Milliarden Euro Unternehmen
unterstützen, die von Folgen der Pandemie getroffen würden.

Saudi-Arabien hat bislang nach offiziellen Angaben 274 Infizierte.
Die Arabische Halbinsel liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des
Irans, der von der Pandemie besonders stark betroffen ist.

JORDANIEN verhängte eine landesweite Ausgangssperre. Sie beginnt am
Samstagmorgen, wie ein Regierungssprecher am Freitag erklärte. Alle
Läden müssten schließen. Verstöße können mit bis zu einem Jahr
Haft
bestraft werden. Jordaniens Armee hatte zuvor schon alle
Zugangsstraßen zur Hauptstadt Amman abgeriegelt. Bislang hat das
Königreich 60 Coronavirus-Fälle gemeldet.

Mit mehr als 450 Fällen hat das Emirat KATAR bisher die meisten
Infizierungen in der arabischen Welt verzeichnet.